Wie so viele hat mich der Wechsel ins Home Office zu Beginn ganz schön gefordert. Auf den ersten Blick lief alles reibungslos, erst nach und nach kamen die Probleme zum Vorschein. Darum hier ein paar Tipps, was es meiner Meinung nach für die Arbeit von zuhause aus wirklich braucht.
Der Wechsel vom Büro ins Home Office bedeutet auch ein Wechsel von professioneller Infrastruktur zu dem, was man halt so daheim hat. In meinem Fall war das okay. Aber okay war auf Dauer nicht gut genug. Und damit meine ich nicht die hochprofessionelle Kaffeemaschine im Geschäft.
Die Möblierung
Ich dachte mein Büro zuhause ist gut ausgestattet, bis ich dann 9 Stunden am Tag darin verbringen musste und gemerkt habe, dass der Rücken das gar nicht gut findet. Also habe ich mir einen langstreckentauglichen Bürostuhl besorgt, eine grosse Arbeitsplatte mit genügender Tiefe und höhenverstellbare Tischbeine. So lässt es sich leben – und arbeiten.
Tipp: Auf Internetverkaufsbörsen werden immer wieder hochwertige Büromöbel aus Geschäftsauflösungen zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises angeboten. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Blick vor dem Neukauf.
Die Hardware
Auch hier war ein Upgrade gefragt. Der Laserdrucker von HP war schnell besorgt und irgendwie sind die Teile ja immer im Angebot. Und zu meinem bestehenden 24-Zoll-Monitor habe ich mir dann noch einen 27-Zoll-Schmuckstück gegönnt, was es so viel angenehmer macht damit zu arbeiten. Auch hier auf Angebote achten, da bekommt man feine Technik für wenig Geld. Mit das wichtigste Tool in einem Haushalt mit Kids scheint mir aber mein superbequemer Over-Ear-Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Funktion. Das Teil blockt im Bedarfsfall so gut wie alles weg und sorgt für die nötige Ruhe, wenn Konzentration gefragt ist.
Die Leitung
Während es im Geschäft richtig flutschte, war die Performance beim Zugriff auf das Firmennetzwerk gefühlt wie Internet in den 90ern: lahm, lahm, lahm. Nach viel ausprobieren habe ich schliesslich beim Internetanbieter meines Vertrauens die Leistung hochschrauben lassen. Und siehe da, es war viel besser. Vor allem die Geschwindigkeit des Uploads sollte man dabei nicht unterschätzen. So haben eine Kollegin mit Glasfaser und 1-GB-Leitung und ich mit einer 300-Mbit-Leitung etwa dasselbe Arbeitserlebnis zuhause, weil der Upload in etwa gleich performt. Das war eine lehrreiche Erkenntnis.
Das Drumherum
Den Wohlfühlfaktor darf man nicht unterschätzen. Darum habe ich mein Büro noch mit allerlei Zeug ausgestattet – namentlich Star Wars Merchandise und Gaming Accessoires – welches den Gute-Laune-Faktor um Stufe 10 erhöht. Geschmäcker sind ja verschieden, aber hier zuhause darf ich mich ja austoben, und freue mich richtig hier zu arbeiten. Das Büro sollte kein steriler Ort sein, den man nur unter Drohungen betritt. Nein, man sollte sich dieses Refugium, an dem man immerhin einen Grossteil der Woche verbringt, auch gemütlich machen.
Ist es absehbar, dass man länger oder dauerhaft im Home Office bleibt, dann lohnt es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall zu investieren. Ein guter Stuhl und ein ordentlicher Monitor scheinen mir da Pflicht. Aber auch das Ambiente sollte für einen selber passen. Schlussendlich ist alles was einem den Arbeitsalltag erleichtert und versüsst lohnenswert, sei es im Kleinen oder im Grossen. Und ja, eine neue Kaffeemaschine haben wir inzwischen auch 😀
Über mich
Als quasi eierlegende Wollmilchsau unter den Polygrafen deckt Matthias so ziemlich jeden Bereich ab, den der Beruf hergibt. In über 20 Jahren als Gestalter hat er dabei von kleineren Satzstudios, über Verlage bis hin zu grossen Werbeagenturen alles mitgenommen. Immer wieder mal auch in leitenden Positionen der Druckvorstufe, was ihn schliesslich zu AMAGOO führte, wo er heute als Vorstufenspezialist für Verpackungen dafür sorgt, dass Entwürfe auch bestmöglich in den verrückten Flexodruck rüber gerettet werden. Und diese Expertise gibt er ab sofort gerne an alle Leser des Blogs weiter.
4 Antworten
Schön beschrieben, Matthias. Welchen „superbequemen Over Ear“ empfehlen Sie denn? Grüße – Eva
Es kann nur Einen geben. Oder mittlerweile zwei. Bose QuietComfort. Da das Modell 35 II erst kürzlich durch den 45 abgelöst wurde, gibt es den relativ oft in Aktion.
Würde ich nicht im Apple-Universum leben und sehr zufrieden sein mit meinen AirPod Pros, würde ich den Bose kaufen.
PS: Wer mit Laptop und externem Monitor arbeitet, sollte eine Tastatur und Maus und allenfalls einen Laptop-Ständer nicht vergessen fürs Homeoffice.
Vielen Dank Eva!
Es gibt sicher bessere aber das Preisleistungsverhältnis bei meinem SONY WH-H910N passt auf jeden Fall. Ich trage den häufig ohne Probleme mehrere Stunden am Stück. Auch die Akkulaufzeit ist top und aufgeladen ist er auch schnell wieder.
Ich kann den Bose Quiet Comfort 35 II bestätigen, der ist sehr komfortabel. Ich hatte schon vor Corona das Problem, dass ich wegen Ohrproblemen keine On- oder In-Ears mehr tragen kann und habe alle Headsets getestet, die ich zwischen die Finger bekommen habe, mehrere Boses, Sonys und Sennheisers.
Bei der Auswahl sollte man folgendes beachten:
* Ist Multipoint wichtig, also dass sich das Headset gleichzeitig mit Handy und Computer verbinden kann?
* Wie ist die Sprachqualität bei Anrufen am Computer und über das Telefon?
* Ist wichtig, dass das Headset auch per Kabel betrieben werden kann?
* Ist wichtig, dass man gleichzeitig laden und das Headset benutzen kann?
Gerade die letzten beiden Punkte kann der QC 35 II nämlich nicht, was bei der nicht gerade glänzenden Akkuleistung teilweise doch nervt. Dafür kann er alles andere, Sprachqualität ist gut, Musikqualität sowieso. Ich hatte einen Sennheiser von einer Freundin geliehen, der einen *unglaublich tollen* Musikklang hatte, aber zum Telefonieren so überhaupt nicht ging, Anrufe wurden unterbrochen, Mittelwellen-Radio-Sprachqualität. Da hat das Herz schon geblutet.