Zum Jahresende sei es erlaubt, 5 Wünsche für das nächste Jahr auszusprechen. Und auch wenn ich mit dem Apple-Universum mehr als glücklich bin, gibt es doch ein, zwei, nein genau fünf Dinge, bei denen ich gerne bessere Lösungen hätte.
Webcam systemweit festlegen
Seit rund 2 Jahren verwenden wir alle mehr oder weniger täglich unsere Webcams. Viele von uns haben externe Kameras, weil die internen schlecht positioniert sind oder einfach nicht so ein gutes Bild liefern.
Seit 2 Jahren ist es (mindestens bei mir) eine völlige Lotterie, welche physische oder virtuelle Webcam (z.B. von mmhmm) in welcher Webcall-Lösung gerade angewählt ist.
Während man in OS X den Audio-Input und -Output global festlegen kann, muss man die Webcam in jeder Software einzeln zuordne. Da wünschte ich mir doch ein Control-Panel und optimalerweise ein Menu-Item, wo ich das ein für allemal einstellen kann.
Siri: natürlichere Befehle
Siri ist eine tolle Sache. Wenn sie oder er funktioniert. Was sie bei mir so gut wie nie tut. Egal, ob ich auf Deutsch oder Englisch mit der holden Siri parliere – sie will mich nicht verstehen. Das liegt aber weder an meiner Aussprache noch an ihren Ohren. Das liegt primär daran, dass Apple von mir verlangt, dass ich mir für jede App einzeln merken muss, welchen Befehl ich Siri geben darf und welchen nicht.
Beispiel? Versucht mal, beim Joggen schnell einen Reminder in OmniFocus oder Todoist zu speichern. Beim Kochen noch schnell Milch auf die Bring-Liste zu setzen. Über den HomePod eine bestimmte Radiostation in TuneIn zu öffnen.
Das geht theoretisch alles. Ich muss dazu aber ganz genau die Befehle kennen, die mir die App mit Siri vorgibt oder die ich selbst als Sprachbefehl erfasst habe. Die kann und will ich mir aber nicht merken. Das soll gefälligst die schlaue Siri selbst machen. Macht sie aber nicht, weil Apple die natürliche Spracherkennung nur bei den eigenen Apps zulässt.
Einfachere Sicherheitseinstellungen
Apple hat vor einigen Jahren damit begonnen, alle relevanten App-Zugriffe auf Cam, Mikrofon, Dateien und persönliche Daten einzuschränken. Ich als User muss diese Zugriffe erlauben. Das ist gut.
Weniger gut ist es, dass jede App jedes Zugriffsrecht einzeln abfragen muss. Bei Snagit muss ich 8 Berechtigungen einzeln geben. Dazu muss ich etliche Male zwischen Snagit und dem den Sicherheitseinstellungen hin- und herschalten, das Passwort zigmal eingeben und SnagIt zwischendurch noch neu starten. Das ist für mich kein Problem, für weniger affine Macianer ist das schlichtweg eine Zumutung.

Ich habe letzthin einen Mac aus einem TimeMachine-Backup zurückgesetzt. Monterey macht das ja inzwischen ganz einfach. Wenn ich dann alles zurückgespielt habe und den Mac zum ersten Mal neu starte, haut es mir Dutzende von Info-Boxen um die Ohren, die sich überlappen und gegenseitig blockieren. Jede installierte App will von mir wieder jedes einzelne Zugriffsrecht. Nach rund einer Viertelstunde hatte ich alle Dialoge bewältigt, aber offenbar auch noch einige übergangen. Und ich musste lernen: wenn eine App zickt, dann schau zuerst in den Sicherheitseinstellungen nach, ob sie alle benötigten Zugriffsrechte hat 🤯
Mail: Sharing
Ich nutze gezwungenermassen die Apple-eigene Mail-App. Einer meiner Arbeitgeber lässt nur diese zu. Eigentlich würde ich gerne Spark Mail verwenden, denn diese hat eine Funktion, die es in der Mail-App von Apple aus unerfindlichen Gründen nicht gibt. Weder auf dem Desktop noch mobil: ich kann keine Mails sharen.
Jede noch so dröge App nutzt die Sharing-Extensions von iOS oder die Services von OS X, um Inhalte an andere Apps weiterzugeben. Mail nicht. Ich kann zwar Inhalte auswählen und diese dann teilen, das ist aber unsäglich umständlich. Ich will einfach eine Mail auswählen und diese als ganzes in einer anderen App weiterverwenden. Als Reminder, als Notiz, als Todo, zur Ablage…
Bitte, Apple: Macht Mail-Sharing möglich, so wie ihr es in jeder App ermöglicht.

Batch-Einstellungen in den Fotos
Mein fünfter Wunsch betrifft die Fotos-App. Diese finde ich eigentlich ziemlich gut. Ich habe alle meine Fotos an einem Platz, kann sie in Alben organisieren, kann sie bearbeiten und kann sie mit allen Apps teilen (take that, mail.app!). Beim Bearbeiten gibt es aber eine dämliche Einschränkung: ich muss jedes Foto einzeln bearbeiten.
Foto auswählen – “Bearbeiten” anklicken – Einstellungen machen – Änderungen speichern – Zurück zur Übersicht – Neues Foto auswählen – “Bearbeiten” antippen – …
Das ist umständlich, vor allem dann, wenn ich eine Serie habe und eigentlich immer die gleichen Korrekturen anbringen möchte. Lightroom und viele andere Apps kennen eine Art Stempel, mit der ich Korrekturen einfach auf mehrere Bilder übertragen kann. Oder es gibt einen ordentlichen Batch-Modus, mit dem man das erledigen kann.
In der Fotos-App fehlt diese Möglichkeit, die übrigens in einer früheren Version (damals hiess die App noch iPhoto) mal vorhanden war. Immerhin: Unter Monterey kann man in Fotos wenigstens das Auto-Verbessern auf mehrere Bilder gleichzeitig anwenden. Dazu findet man im Menu etwas versteckt einen Eintrag (Shortcut: Befehl-E)
Was wünscht du dir?
Welche Wünsche an Apple hast du? Schreib es uns in die Kommentare. Ich werde die Wunschliste eigenhändig in Cupertino in den Briefkasten schmeissen 🙂
Über mich
Ich bin ein Contentmacher. Ich nutze gerne WordPress und andere Tools, um Lerninhalte zu gestalten und online zugänglich zu machen. Besonders angetan bin ich vom Content-First-Ansatz. Daneben produziere ich aber auch Marketing-Content für verschiedene Kunden. Gerne mit AI-Unterstützung.
16 Antworten
Ich wünsche mir eine Modernisierung der Mail-App (macOS und iOS) mit der Möglichkeit, Logos (Fotos) in Signaturen einzubetten. Wenn dann noch die Schriftart und -größe unverändert bleiben, wäre es endlich wunderbar. Zur Not nutze ich Outlook (eigentlich mag ich Outlook nicht).
👍🏻 das bin ich voll bei dir!
Ich wünsche mir vor allem mal wieder echte Innovationen. Habe vor Kurzem das neue MacBookPro 16Zoll erhalten und hatte spontan dieses Gefühl, das ich von Apple-Produkten seit Jahren nicht mehr gewohnt war: echte Enttäuschung. Mein 2016er MacBookPro war ein tolles Gerät, sehr schnell, sah sehr schick aus u.s.w., jetzt, nach etlichen Jahren erwartet man natürlich etwas Neues, Besseres, aber: erster Eindruck: eckiger, deutlich schwerer, dicker – von außen 0 Innovation, nur Rückschritte. Aufgeklappt: auch nichts Neues, keine Touchbar mehr (aber auch keine andere Wow-Innovation), Tastatur wieder besser, aber eben auch wie früher. Anschlüsse: HDMI, SD-Slot, hallo? Innovationen? Nee, nur das wieder da, was jedes 300-Euro-Windows-Notebook seit Jahren eh dabei hat. Wie kann man im Jahre 2021 ein so teures Produkt anbieten und dann diese technischen Rückbesinnungen als den neuesten Schrei verkaufen? Grotesk, vor allem auch die Reaktion in den Medien, irgendwie scheinen da alle wie hypnotisiert mitzumachen. So, das war Kritik, aber es muss auch Lob folgen: denn innen drin ist alles so, wie es sein soll: der neue Prozessor ist gut, sehr schnell sogar, das ist echter Fortschritt. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, denn eigentlich war es bei Apple immer anders herum: Super Design, technisch aber nicht ganz so vorne dabei. Mal sehen, was 2022 noch so bringt 😉
Ja, das Marketing bei diesen neuen Macbooks Pro war schon etwas laut. Ich begrüsse es aber, dass nun wieder Funktion vor ultimativem Design steht. Unter Mr. Ive hatte man ja das Gefühl, dass jedes Loch, sprich jeder Anschluss zum Verschwinden gebracht werden muss.
Was die Innovation angeht: da frag ich mich halt schon, was man 2021 an einem Laptop noch besser machen kann. Die heutigen Geräte – egal ob Mac oder Win – lassen sich wohl äusserlich kaum mehr verbessern. Klar, Touch-Display und foldable wird immer wieder genannt. Da sehe ich im Alltag aber nur sehr wenige, die das benutzen. Auch die beliebten Win-Convertibles seh ich meist auf einem Tisch stehen, meist noch mit externer Maus 😉
Im Innern hingegen gibts – wie du sagst – Innovation. Der M1 haut mich jedes Mal wieder vom Stuhl. Ich hab meine Lüfter am Macbook seit einem Jahr nie mehr gehört.
Ich wünsche mir einen neuen iMac 27“ der bezahlbar ist und für prof Grafikanwendubgen funktioniert. Der neue, kleine M1 scheint für prof Anwendungen eine Katastrophe zu sein, so dass wir bis zum neuen iMac einen gebrauchten kaufen mussten
Was verstehst du unter professionellen Anwendungen? Ich nutze diverse Profi-Apps für Grafik, Video und Audio und die funktionieren auf meinem Macbook M1 hervorragend und pfeilschnell. Es gibt aber durchaus auch ein paar Softwarehersteller, die auch nach rund eineinhalb Jahren M1 noch auf die Emulation setzen.
Hallo Roman, ich benutze lediglich die Adobe CC. Mein Apple-Händler hat mir von dem kleinen M1 abgeraten. Er meinte, dass einige seiner Kunden damit nicht arbeiten konnten und den Rechner wieder verkauft haben. Ich solle warten, bis der pro Chip bei den iMacs rauskommt. Auch der Arbeitsspeicher sei zu wenig. Ich konnte es auch nicht glauben … vielleicht liegt es am größeren Bildschirm, dass die iMacs weniger gut funktionieren als die MacBooks.
Ok, ich habe tatsächlich keine Erfahrung mit dem M1-iMac. Das wäre natürlich doof, zumal man Adobe hier wirklich mal ein Kränzchen winden muss: die waren in der M1-Adaptierung für einmal sehr flink!
Ich würde mir die farbige Markierungsfunktion für Dateien zurückwünschen, die man vor einigen Versionen abgeschafft hat, d.h. nicht mehr nur einen farbigen Tag-Punkt zu haben, sondern die gesamte Zeile farbig markieren zu können.
sehe ich genauso, alles was funktional war oder noch ist geht immer mehr in die Brüche, seit „Cook“ am Ruder ist.
Es wird immer mehr handy style und hobby style, LEIDER!
Ich wünsche mir mobile eine bessere Kalender-App. Ich nutze Calendars5 – probiere zirka zweimal im Jahr die Apple-Sachen, um dann frustriert wieder auf Calendars 5 zu wechseln.
Bei mir ist es genau umgekehrt 😂
Echt? Das ist ja witzig 🙂
Nutzt du denn die Wochenansicht im Apple Calender auf dem Phone, in dem du das Phone drehst? Die Wochenansicht ist für mich das Killer-Feature von Calendars 5.
Ja, ich komm mit der Quer-Ansicht für die Woche sehr gut klar.
Ich benutze Fantastical… und bin sehr zufrieden…
… und ich WeekCal. Schon seit Jahren und auch sehr zufrieden. 🙂