Nach Desktop-Publishing (DTP) sind wir mitten im Übergang zu Cloud-Publishing. Waren bis anhin Daten und Programme lokal auf dem eigenen Rechner (Desktop), sind sie jetzt in der Cloud. Früher hat das Betriebssystem des lokalen Rechners die einzelnen Programme verbunden: Die Datei war auf dem Filesystem gespeichert (kann auch ein Server sein) und wurde von da via Betriebssystem von einem Programm ans nächste weitergereicht. Beispiel: Ich lade ein Bild ab der Kamera als RAW-Datei aufs Filesystem meines Rechners. Von dort öffne ich es in Photoshop und speichere es als PSD wieder aufs Filesystem, um dann im lokal installierten InDesign in eine auf dem Filesystem gespeicherte InDesign-Datei zu laden. Das Betriebssystem als Drehscheibe, zuständig für die Verwaltung der Daten und den Austausch der Daten zwischen den Programmen.
CI HUB Connector übernimmt
In der Cloud ist das anders. Unterschiedliche Clouds sind Dienste, die meist nicht “miteinander sprechen”. Es sind Insellösungen ohne Verbindungen. Beispiel: Ich kann meine Bilder von der Dropbox nicht einfach in Google Docs platzieren. Genau hier kommt der “CI HUB Connector” ins Spiel. Der CI HUB Connector ist ein Plugin von der gleichnamigen Firma. Er verbindet DAM-Systeme und Cloud-Dienste wie Dropbox, Google Drive oder OneDrive mit der Creative Cloud (InDesign, Photoshop…), Microsoft-Anwendungen (Word, PowerPoint…), Google Workspace, Figma, Sketch und neu mit WordPress.
Der CI HUB Connector ermöglicht das Verbinden, Navigieren, Suchen und Filtern der Assets in den verbundenen Diensten und hilft durch die Verwaltung von Revisionen den Überblick über die Historie der Assets zu behalten. “Grundsätzlich streben wir Feature Paritiy an”, erklärt Andy Michalski von CI HUB. “Das heisst, unser Connector soll überall die gleichen Funktionalitäten anbieten, so auch in WordPress”. Dies wollte ich genauer wissen. Assets für WordPress in einem Cloud-Speicher oder DAM zu verwalten, wird von unseren Kunden immer häufiger gefordert. Daher habe ich eine Betaversion des Plugins für WordPress auf einem Testsystem installiert – hier meine Erfahrungen.
Installation
Der CI HUB Connector wird wie jedes andere WordPress-Plugin installiert. Ich musste ihn noch manuell hochladen, weil er als Vorversion natürlich noch nicht im offiziellen WordPress Plugin-Verzeichnis liegt.

Nach der Installation und Aktivierung des Plugins ist CI HUB in der Mediathek von WordPress sichtbar (unter “Datei hinzufügen”).


Konfiguration
Die Konfiguration des CI HUB Connectors ist denkbar einfach. Ich muss mir eine “CI HUB ID” (Login bei CI HUB) anlegen und dann über einen Mausklick den gewünschten Dienst verbinden. Technische Kenntnisse sind dabei keine notwendig, Cloud-Speicher werden einfach über ihr Login verbunden. Eine komplette Übersicht aller Integrationen gibt es hier.

Assets ins WordPress laden
Im Beispiel hier lade ich ein Bild direkt in einen WordPress-Beitrag. Statt “Datei hochladen” oder “Mediathek” verwende ich “CI HUB”. Zuvor habe ich eine Verbindung von CI-HUB zu meiner Dropbox gemacht (siehe oben), daher erscheint jetzt meine Dropbox als Quelle für Assets. Ich wähle ein Bild von unserem Office Dog aus und “verwende” es durch einen Klick aufs Download-Symbol. Das Bild wird nun in die Mediathek von WordPress geladen. Dabei merkt sich CI HUB die Verbindung zum Original auf der Dropbox, was ein späteres Updaten ermöglicht.

Besonders charmant: Beim Laden kann ich auswählen, ob ich mein Asset zuerst in ein anderes Dateiformat konvertieren möchte. Hätte ich eine PSD- oder AI-Datei auf der Dropbox, könnte ich beim Laden des Assets gleich ein Web taugliches Format erzeugen.

Assets updaten (wow!)
Ich ersetze auf der Dropbox das Bild von unserem Office Dog. Das heisst, CI HUB müsste mir in WordPress eine neue Version des Assets melden.
Ich checke meine “Links” (ähnlich dem “Verknüpfungen”-Panel in InDesign) und schaue, ob mein Update gemeldet wird. Tatsächlich, CI HUB meldet die neue Version, ich kann das Asset in WordPress updaten, was sämtliche Vorkommnisse dieses Assets in WordPress updatet, auch in bereits veröffentlichten Beiträgen.

Fazit
Das Verbinden von Cloud-Diensten ist dringend notwendig, damit wir weiterhin nach dem “Best-of-Breed”-Ansatz unsere eigenen, auf uns abgestimmten, Workflows zusammenbauen können. “Sprechen” die Clouds nicht miteinander, sind wir als Anwender im “Goldenen Käfig” der Anbieter gefangen und komplett abhängig von deren Entwicklungen.
CI HUB füllt hier eine wichtige Lücke und verbindet auf anwenderfreundliche Art und Weise die unterschiedlichen Services. Dass die unzähligen von CI HUB angebotenen Integrationen alle zuverlässig funktionieren, ist ein sportliches Ziel. Hersteller schrauben nicht selten an ihren APIs rum, was auf die Verbindung einen Einfluss haben kann. Die tägliche Produktion mit dem CI HUB Connector wird es zeigen. Meine Tests mit WordPress haben problemlos funktioniert.
Aus WordPress-Sicht ist es wunderbar, dass wir dank des CI HUB-Plugins die Möglichkeit erhalten, Assets von jeder gängigen Plattform zu integrieren. Gerade im Publishing ermöglicht dies viel einfachere, ausgefeiltere Workflows.
Über mich
Ich bin Business Leadership Coach und konzentriere mich auf Verlage und Agenturen. Ich habe Hunderte von Verlagen und Agenturen weltweit betreut und ihnen geholfen, ihre Prozesse zu optimieren und eine blühende Kultur zu etablieren. Ich bin ein versierter Redner, spreche auf Bühnen mit mehr als 5000 Zuhörern sowie vor Hochschul- und Fachpublikum. Mein Stil ist authentisch, ehrlich und direkt, wobei dein Erfolg immer im Vordergrund steht. Ich lege mehr Wert darauf, meinen Kunden beim Aufbau langfristiger, nachhaltiger Geschäfte zu helfen, als nur auf kurzfristige Gewinne zu achten.
Eine Antwort
Endlich der richtige Ansatz! Das Bild wird nicht direkt verknüpft und fehlt dann, wenn der Medien-Hub mal offline oder in Wartung ist. Das richtige Bildformat am richtigen Ort – und die Mitteilung, wenn das Original sich geändert hat – einfach nur WOW!
Danke fürs Teilen