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«Content First» ist nicht neu

Zitat von Jeffrey Zeldmann zum Thema Content First

Mit dem Wandel vom Publishing Richtung EDV, weg vom klassischen Satz und hin zum «Multi-Channel-Publishing» hat sich auch schnell eine Reihe neuer Schlagworte bzw. Begriffe gebildet. Eines der Populärsten und auch wichtigsten ist «Content First». Heute tun sich viele, vor allem klassische Druckereien oder Menschen, die aus diesem Bereich kommen, schwer mit dem Begriff. Doch ist er wirklich so neu?

Für Layouter gilt immer «Content First»

Aus meiner Sicht ist «Content First» nicht neu, sondern der Anfang von jedem Projekt, jeder Gestaltung und jedes Konzeptes. Der Gestalter oder die Layouterin muss sich jedes Mal zuerst darüber im Klaren sein, was der Inhalt ist, wie er sich zusammensetzt, wie dass er sich am besten präsentieren lässt und ob er in weiteren Publikationen oder Kanälen verwendet wird. Auch bei einem klassischen Printprodukt muss man sich diese Überlegungen machen. Die Meisten tun das relativ automatisch und mit wachsender Erfahrung auch immer schneller und sicherer. Warum also der Ausdruck «Content First» bei manchem Menschen nass-kalte Schweissausbrüche verursacht, ist mir schleierhaft.

Neues als Herausforderung sehen

Allenfalls hat es damit zu tun, dass weitere Ausgabekanäle dazugekommen sind. Diese zu bespielen ist aber nicht schwerer, als klassische Druckerzeugnisse herzustellen. Früher befasste man sich damit, ob eine Publikation auf gestrichenes Papier, ungestrichenes Papier oder Zeitungspapier gedruckt wird. Heute sind ein paar Kanäle dazugekommen. Mehr als weitere Ausgabekanäle sind es aber nicht. Wenn ich deren Spezifikationen und Tücken kenne, lassen sie sich reibungslos befüllen. Genauso als ob ich Druck-PDFs für verschiedene Separationen erzeuge.

Anstatt sich vor neuen Technologien zu fürchten, sollte man sie als willkommene Herausforderung ansehen und sich darüber freuen, dass es neue Wege gibt, wie man seine Inhalte an das Zielpublikum bringen kann. «Content First» ist nicht neu, es wurde lediglich ergänzt und verfeinert.

Über mich

  • Christian Denzler

    Nach einer klassischen Lehre als Polygraf EFZ und einer Weiterbildung zum Techno-Polygraf EFA sammelte Christian Denzler Erfahrungen in Druckereien, Agenturen und Premedia-Firmen. Er ist ein Publishing-Profi und seit 2015 Prüfungsexperte «grafisch technische Berufe» an der Berufsschule für Gestaltung Zürich. Leidenschaftlich testet er neue Software sowie Technologien und schreibt darüber.

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Diskussion

3 Antworten

  1. Es ist allerdings meist nicht so, dass man sich generell vor neuen Technologien fürchtet, sondern dass im Zuge dessen mit völlig neue “Wortkreaturen” – äh – -kreationen um sich geschlagen wird – meist in einem unverständlichen Denglisch (Was z. B. ist ein Stockhalter?). Würden neue Technologien auch für den Anwender verständlich in der jeweiligen Landessprache beschrieben und nicht mit vermeintlich soooo fortschrittlich klingenden, weil englischen Begriffen – ich wette, die Akzeptanz und die Bereitschaft, diese neuen Technologien einzuführen und auch zu nutzen, wären wesnetlich größer.

  2. Die Angst vor «content first» sehe ich besonders im Bereich von Webprojekten, wo der Gestalter plötzlich sich auch um den Inhalt kümmern soll und nicht alles «pfannenfertig» angeliefert wird vom Kunden. Content Creation gehört dazu, je länger je mehr … und das gibt plötzlich mehr redaktionelle und konzeptionelle Aufgaben für «einfache Publisher» 😉

    1. Sehe ich auch so. Das führt dann vor allem bei den eher klassisch orientierten Publishern zu Kopfschmerzen. Schliesslich sind sie es sich gewohnt «ab Manus» zu arbeiten. Hier gilt: lerne, die Welle zu reiten oder gehe unter. Und es ist ja nicht so, dass es keine Content-Dienstleister gibt, die einem aushelfen können, wenn man selber ansteht. Um vernetztes Arbeiten kommen wir nicht herum. Dass jedeR für sich wurstelt ist definitiv vorbei.

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