Ab 2018 liefert Google den Chrome-Browser mit eingebautem AdBlocker aus. Das heisst, der mit Abstand meist verwendete Webbrowser blendet (laut Google schlecht gemachte) Werbung aus. Auch Werbung aus dem eigenen Hause soll verschwinden, wenn sie nicht gut genug daherkommt.
Freut mich das als Publisher? Ja. Und zwar habe ich erkannt, dass wir den Fokus der Medien kompromisslos auf die Konsumenten richten müssen und nicht auf die Inserenten. Nur dann sind wir in der Lage, relevante Produkte zu kreieren, für die Konsumenten auch bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen.
Banner und Pop-Up sind vorbei
An klassische Banner-Werbung glaube ich nicht mehr. Sorry, die nervt einfach nur. Oder wird heute sowieso von den meisten Konsumenten über AdBlocker ausgeblendet. Dies auch der Grund, warum wir Google AdSense-Anzeigen im Publishingblog deaktiviert haben. Wir wollen unsere Kosten auf der einen Seite mit «Sponsored Posts» decken. Das sind bezahlte Artikel, die ganz klar als solche gekennzeichnet sind, jedoch einen echten Mehrwert für unsere Leser bieten müssen. Auf der anderen Seite haben wir eine Spendemöglichkeit eingerichtet.
Spende funktioniert, wenn die Relevanz stimmt
Jetzt denkst du, dass Spende nicht funktioniert. Ja, das tut sie bei uns im Publishingblog auch noch viel zu wenig. Das liegt daran, dass bei uns der Spendeknopf an falscher Stelle erscheint und ausschliesslich über PayPal bezahlt werden kann. Und vor allem daran, dass wir unseren Lesern noch viel relevanteren Inhalt liefern müssen.
Aber es gibt Medienportale, die Spenden betrieben gut über die Runden kommen. Eines, das komplett auf Werbung verzichtet, und trotzdem hochprofessionell produziert und selbst im grossen Stile für gemeinnützige Projekte spendet, ist KenFM. Was machen die so gut? Ihr Inhalt ist für ihre Zielgruppe absolut relevant. Nicht Pressemeldungen, die wortwörtlich von unzähligen Portalen übernommen werden. Einmalig kuratierter Inhalt, der die «Pain» der Zielgruppe lindert. Und genau dafür sind Konsumenten bereit, zu spenden.
Google: we plan to have Chrome stop showing ads (including those owned or served by Google) on websites that are not compliant with the Better Ads Standards starting in early 2018.
Über mich
Ich bin Business Leadership Coach und konzentriere mich auf Verlage und Agenturen. Ich habe Hunderte von Verlagen und Agenturen weltweit betreut und ihnen geholfen, ihre Prozesse zu optimieren und eine blühende Kultur zu etablieren. Ich bin ein versierter Redner, spreche auf Bühnen mit mehr als 5000 Zuhörern sowie vor Hochschul- und Fachpublikum. Mein Stil ist authentisch, ehrlich und direkt, wobei dein Erfolg immer im Vordergrund steht. Ich lege mehr Wert darauf, meinen Kunden beim Aufbau langfristiger, nachhaltiger Geschäfte zu helfen, als nur auf kurzfristige Gewinne zu achten.
4 Antworten
Oh! KenFM erwähnen ist ja schon fast eine Spende für euch wert! Ich meine, wer hat den schon den Mut, dieses niedergebrüllte, diffamierte und komplett an den rechten Rand gestellte Portal zu verlinken? Kudos. Und: bin gespannt, ob das auch bei einer grösseren Leserschaft des Publishingblogs noch kritiklos möglich sein wird.
Hi Gino
Sehr schön 🙂
Du, die Dusche zur KenFM-Verlinkung kam bereits über meinen privaten Facebook-Account rein.
KenFM ist für mich persönlich in zweierlei die Messlatte: Finanzierung, Professionalität (da können alle Medien-Freaks was davon lernen). Und für mich persönlich halt auch inhaltlich. Bin so froh, diese Meinung zur Unterstützung der persönlichen Meinungsbildung zu haben. Bringt mir viel mehr als der fremdfinanzierte Mainstream-Brunz…
Ligrü
Haeme
Lieber Haeme, habe Dir und Deinen Kollegen eben ein paar Kaffees gespendet, für Eure wertvollen Blogtexte und die unzähligen Inputs.
Als Freund der deutschen Sprache würde ich mich im Gegenzug sehr freuen, wenn Du den Fallfehler im Spendenkästchen korrigieren würdest. Es müsste heissen «Kauf Haeme einEN Kaffee». 🙂
Herzlicher Gruss, Michael
Dazu passt ja wunderbar dieser Artikel bei Heise: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verlegerverband-warnt-vor-Googles-Adblocker-3733634.html
Der Bericht zeigt einerseits schön die Probleme, wenn Google nun auch noch beginnt, die eigene Werbung nach Gusto zu filtern. Eyeo, der momentan wichtigste Anbieter eines Adblockers, hat Flattr aufgekauft und versucht sich seit Jahren an einem ähnlichen Geschäftsmodell wie demnächst Google. Und so ganz koscher erscheint es einem nicht, wenn zukünftig nicht nur die Werbung selbst kostet, sondern wenn man zusätzlich noch die Adblock-Anbieter schmieren muss, damit die Werbung überhaupt angezeigt wird.
Andererseits kann man ob der Fantasielosigkeit von Verlegern auch nur den Kopf schütteln. Da will man Adblocker einfach mal flugs verbieten. Mehr fällt einem dazu nicht ein.
Ich teile Haemes Meinung und denke, dass sein Weg die richtige Alternative darstellt.