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Im Interview: Yvonne Frank, Expertin für Fremdsprachensatz

Im Interview: Michel Mayerle
Im Interview: Michel Mayerle

Zwei neue Episoden im Publishing-Podcast

In der ersten Folge begrüsse ich Yvonne Frank, Expertin für Fremdsprachensatz.

Sie spricht über ihre Leidenschaft für Sprachen, ihre Erfahrungen mit verschiedenen Kulturen und ihren persönlichen Weg in die Selbstständigkeit. Ausserdem sprechen wir über die vielen Herausforderungen und geben Tipps für Einsteiger in den Fremdsprachensatz. Ich frag’ natürlich viel zu InDesign, aber so ein Projekt beginnt weitaus früher.

Yvonne erklärt, warum sie eben nicht übersetzt, wenn sie mit verschiedenen Sprachen arbeitet. Also: Fremdsprachensatz ist keine Übersetzung. Das trennt sie ganz klar.

Sie erzählt auch, dass sie mit dem Dalai Lama Geburtstag hat, im Sommer 1990 zum letzten Abiturjahrgang der DDR gehörte und zweisprachig (norddeutsch und sächsisch) aufgewachsen ist. Ihre Leidenschaft für Sprachen hat sie zu einem beeindruckenden Sprachenportfolio geführt, das Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Schwedisch umfasst.

Yvonne betont, dass sie Routine langweilig findet und immer auf der Suche nach Abwechslung ist. Sie bezeichnet sich selbst als «Ossikind» und beschreibt ihren persönlichen Weg in die Selbstständigkeit und ins Publishing. Sie erklärt auch, wie und warum sie sich genau auf diesen Bereich spezialisiert hat.

Zum Thema Fremdsprachensatz geht sie auf die Frage ein, ob man die Sprache denn wirklich beherrschen muss, um Fremdsprachen setzen zu können. Sie gibt wertvolle Einblicke in die grössten Fehler, die Anfänger beim Fremdsprachensatz machen können, und gibt hilfreiche Tipps, wie man diese Fehler vermeiden kann.

SKRIPTE UND SPRACHEN

Ausserdem hat Yvonne, als sie mir die Freigabe für diese Episode gab, noch ein paar wichtige Kleinigkeiten angemerkt, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte:

  • Es ist ganz einfach: Sprachen werden durch verschiedene Schriftsysteme abgebildet. Entweder durch lateinische oder nicht-lateinische Schriftsysteme.
  • Serbisch kann zum Beispiel durch das kyrillische und lateinische Schriftsystem (Script) dargestellt werden.
  • Kurdisch kann durch das arabische, aber auch lateinische Schriftsystem dargestellt werden. Kurdisch (Sorani) verweist auf das arabische Script.
  • Für den Fremdsprachensatz und die Übersetzung sind wichtig, für welche Zielgruppe und für welche Zielmärkte übersetzt wird. Danach sucht man dann das Script aus.

Im Podcast bespricht sie einige Bücher. Ich möchte sie hier verlinken:

Susanne Zippel // Fachchinesisch Typografie
https://typografie.de/produkt/fachchinesisch-typografie/

Ben Wittner, Sascha Thoma, Timm Hartmann (ed.) // Bi-Scriptual
Typography and Graphic Design with Multiple Script Systems
https://www.niggli.ch/Produkt/bi-scriptual/

Johannes Nichelmann // Nachwendekinder
Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen
https://www.ullstein.de/werke/nachwendekinder/epub/9783843721769

Alexander Osang // Fast hell
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau/fast-hell/978-3-351-03858-8

Special: Fremdsprachensatz-Workflow mit Yvonne Frank

In der zweiten gibt sie uns Einblicke in die technischen Aspekte des Fremdsprachensatzes, den Workflow und die Zusammenarbeit mit Übersetzungsdienstleistern. Ausserdem teilt sie ihre Erfahrungen mit seltenen Sprachen und erklärt, wie man InDesign-Dokumente für unterschiedliche Leserichtungen anpasst.

Der Workflow im Fremdsprachensatz ist ein komplexer Prozess, der folgende Schritte umfassen könnte:

  • Technische Prüfung: Yvonne analysiert das bestehende Dokument und identifiziert mögliche Probleme.
  • Reinigen der Dokumente: Sie bereinigt das Dokument, um einen reibungslosen Übersetzungs- und Satzprozess zu gewährleisten.
  • Automatisierungen einbauen: Inhaltsverzeichnisse und andere automatisierte Elemente werden erstellt.
  • Informationen für die Zielsprache absprechen: Lauflängen, Monospace-Informationen und Besonderheiten der Zielsprache werden geklärt.
  • Schriftvorschläge und Layoutanpassungen: Yvonne arbeitet mit den Layouter*innen zusammen, um das Design für die Zielsprache anzupassen.
  • Übersetzung: Das Dokument reist ins Übersetzungsbüro und kommt irgendwann vollständig übersetzt zurück
  • Prüfung und Korrekturlesen: Nachdem das übersetzte Dokument zurückgegeben wurde, prüft Yvonne das Layout und die Mikrotypografie.
  • Endkorrektur durch einen Muttersprachler: Das Dokument wird von einem muttersprachlichen Korrektor überprüft.
  • Freigabe: Nach der Freigabe erhält der Layouter das fertige InDesign-Dokument zurück.

Yvonne betont die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit mit Übersetzern und Übersetzungsdienstleistern, um ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen. Dabei ist es entscheidend, dass muttersprachliche Leser*innen problemlos Zugang zu den Informationen erhalten und dass Schriften und Layouts auf die Bedürfnisse der Zielsprache abgestimmt sind.

Ein interessantes Beispiel, das Yvonne anspricht, ist die Bearbeitung von arabischen Dokumenten. Lateinische Leserichtungen müssen angepasst werden, und das Dokument muss «von hinten» gelesen werden können. Um dies zu erreichen, benötigt man eine InDesign-Version mit Zusatzfeatures für Mehrsprachensatz. Diese Version ermöglicht es, die Leserichtung des Dokuments an die Bedürfnisse der arabischen Sprache anzupassen.

Yvonnes Wissen im Fremdsprachensatz zeigt, wie vielfältig und anspruchsvoll die Publishingbranche sein kann. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen bieten wertvolle Hinweise für alle, die in diesem Bereich arbeiten oder sich dafür interessieren.

Hier noch der erwähnte Link zu der InDesignUserGroup in Hamburg: http://idug-hamburg.de/idughh22-rueckblick/

KONTAKT ZU YVONNE FRANK:

Website: https://multilingual-publishing.de/
Yvonne auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/yvonne-frank-607a7aba/

Hinweis: Der zusammenfassende Text wurde mithilfe von ChatGPT4 aus dem Transkript der Podcast-Episode(n) erstellt und nachfolgend mit Menschenhand und -Verstand angepasst.


Hier kannst du den Podcast abonnieren: 
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Wie bereits angekündigt, bekommst du die neuen Episoden auch immer hier auf dem Publishing-Blog.

DER PUBLISHING PODCAST: AUS INTERVIEWS WERDEN GESPRÄCHE.

Alle, die mir Rede und meistens auch Antwort stehen, sind in der einen oder anderen Weise im Publishing tätig. Ich reise durch die Lande, treffe spannende Kollegen und natürlich Kolleginnen, höre zu und erfahre – meiner Neugier sei Dank – von grossen Ideen, den typischen Lebens-Umwegen, wunderbare Weisheiten und vor allem eines: warum sind meine Kollegen genauso angetan von der Publishing-Welt wie ich. Sei dabei, wenn es heisst: «Was genau machst du eigentlich?»
Hier geht es zur Website: publishing-podcast.ch

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