Per November stellt Pantone 15.000 Farben hinter eine Paywall. Das gilt auch für die Creative Cloud Produkte. Der Designer Iain Anderson twitterte diese Woche, dass er in Photoshop eine Benachrichtigung erhielt, die genau diese Änderung anspricht, es ist jetzt also wahr. Die Nachricht heisst übersetzt: «Diese Datei enthält Pantone-Farben, die aufgrund von Änderungen in der Lizenzierung von Pantone mit Adobe entfernt und durch Schwarz ersetzt wurden.»
Fun times ahead for #Adobe designers. Today, if you open a PSD (even one that's 20 years old) with an obscure PANTONE colour, it will remove the colour and make it black. Pantone want US$21/month for access, and Solid Coated goes behind the paywall in early November. pic.twitter.com/BUxzViYFaQ
— Iain Anderson (@funwithstuff) October 28, 2022
Vonn allen bisher integrierten Bibliotheken, bleiben nun nur drei kostenlos erhalten: «Pantone + CMYK beschichtet», «Pantone + CMYK unbeschichtet» und «Pantone + metallisch beschichtet». Um die anderen, kostenpflichtigen, Bibliotheken zu nutzen, benötigt man das Plugin «Pantone Connect».
Das war ja eigentlich schon seit paar Monaten klar. Das Ausmass war aber nicht so klar: Diese Änderung gilt auch für alle Dateien, die vor November 2022 erstellt und gestaltet wurden.
Auf Twitter hat sich der Shitstorm schon mal formiert. Was denkst du dazu? Freue mich über deinen Kommentar!
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14 Antworten
Ich bin überrascht über den post. Vor allem, dass die Drucke mit 100% Cyan dann anders aussehen. Ich hoffe, dass ich trotzdem noch gute Digitaldrucke machen kann. https://www.print-it.at/content/digitaldruck/
Was ich nicht so ganz verstehe. Wenn ich in Indesign eine Farbe Pantone Red 032C definiere. Dann ändert das Indesign in Schwarz?
Kann doch nicht sein. Wie ich meine Volltonfarben benenne geht doch niemand was an. Sonst schreibe ich halt Panetone Red 032C.
😂 ich bin auch für Panetone-Farben 🍰
Es geht nicht wirklich um die Benennung von Volltonfarben sondern um den Farbmodus Pantone, wenn ich es richtig verstanden habe..
okay, den habe ich also noch nie benötigt. Wir wählen die passende Farbe mit dem Kunden aus (z.B. mit dem Pantonefächer). Danach gebe ich den in den Adobeprogrammen einfach als Volltonfarbe ein. Bis anhin konnte ich den über die Palette laden. Das war zwar sexy, geht aber manuell auch ganz flott.
Solange die Farbe als «Volltonfarbe» definiert ist, geht das wunderbar. Dann als z. B. 100% Magenta darstellen. Das sieht zwar nicht so elegant aus, wie wenn es die richtige Pantonefarbe wäre, solange es aber beim Druckplattenbelichten als eigener Farbauszug rauskommt, funktioniert das einwandfrei.
Naja, ich kann die Farbe so optimal definieren wie ich will. Ob ich meine Panetone Red 032C mit 100% Magenta und 100% Gelb definiere oder von mir aus mit 100% Cyan. Ist im Plattenbelichter egal. Er macht eine Separation der Volltonfarbe mit “Panetone Red 032C”. Einzig der Printausdruckt, bzw. Digitaldruck sieht dan etwas komisch mit 100% Cyan aus.
Genau. Das habe ich gemeint. Ist höchstens für die Kundenpräsentation nicht so optimal. Und wenn Du im Photoshop einen Duplex machen willst.
Da kann ich Marco nur beipflichten. Wird im Verpackungsdruck doch zu beinahe allen Verpackungen mindestens eine Pantonefarbe verwendet. Klar hat auch hier in einzelnen Bereichen der Digitaldruck Einzug gehalten, jedoch geht dies selten über einfarbig gedruckte Etiketten hinaus. Flexo- und Tiefdruck sind hier Tonangebend. Und wer schon im Flexobereich gearbeitet hat, der weiss dass eine Umsetzung analog Offset oder Digitaldruck nur selten funktioniert 😁
Vielleicht wirklich eine gute Chance, sich neu zu orientieren. Die Packaging Branche wird wohl nicht darum herumkommen, zumindest im Moment nicht, vielleicht gäbe es dort mit Tools von Hybrid Software oder Esko Möglichkeiten, z.B. mit ArtPro+ oder PackZ.
Es gäbe ja auch noch Freie Farbe e.V. mit dem RGB Fächer. Oder es erbarmt sich jemand und schreibt eine SaaS für die Separation, @GMG wie wärs?
Hallo Thomas,
Vielleicht findest du hier eine brauchbare Alternative:
https://culturehustle.com/products/freetone
Der Hammer ist m. E. ja, dass die Einschränkung auch rückwirkend gelten soll – ist sowas rechtlich überhaupt zulässig?
Ja, die rückwirkende Komponente finde ich auch kritisch. Vor allem bei einem Thema wie den Farben. Wem gehören Farben überhaupt?
Es scheint so, dass für Pantone die normale Druckindustrie nicht mehr relevant ist. Ich habe schon seit Jahren keine Pantonefarben eingesetzt. Aber ob eine Paywall hier mehr Anreize schafft, Pantone wieder öfter einzusetzen, mag ich bezweifeln. So kann man sich das eigene Grab natürlich auch schaufeln.
Pantone ist ein Dinosaurier, der m. E. kaum noch einen Mehrwert bietet. Erstens wird heute fast nur noch digital gedruckt und zweitens muss heute ohnehin alles Multi-Channel-fähig sein. Die Lösung ist also einfach: Dokumente in RGB aufbauen.
Ich hoffe, dass dieser Schritt von Adobe dazu führt, dass wir vom Pantone Farbzwang bald wegkommen.
Sag das mal einem Verpackungsdrucker oder Verpackungsdesigner. Der arbeitet wie gewohnt an einem neuen Design und das nächste mal, wenn er die Datei aufmacht, sind alle Pantonefarben durch Schwarz ersetzt. UND JETZT? Da ist guter Rat teuer! Und das notabene im Produktionsstress!