Konzeption und Design vs Frontend und Redaktor
Bei vielen Webprojekten werden oft grosse Aufwände in die Konzeption und Gestaltung einer Webseite gesteckt. Danach wird das Projekt der Umsetzung übergeben und es kommt oft zu Kompromissen. Wenn die Konsistenz bis anhin noch gehalten hat, kommen nun ein oder mehrere Redakteure ins Spiel, welche beim Abfüllen der Inhalte alle konzeptionellen Gedanken über den Haufen werfen oder sich schlichtweg nie mit diesen auseinandersetzen. Da das Budget bis dahin meist aufgebraucht ist, wird die Webseite oft nach dem Abfüllen ohne weitere Korrektur aufgeschaltet.
Doch das muss nicht sein. Wir bei WeLoveYou haben uns mit drei wirkungsvollen Methoden aus diesem Teufelskreis heraus reissen können.
1. Zu Begin eines Webprojektes alle ins Boot nehmen
Oft will man möglichst bald mit der Umsetzung beginnen und nicht zu lange in der Konzeption Zeit verlieren. Die Aufwandskurven sind knapp und das Budget scheint eingehalten zu sein. Doch die Kurven werden gegen Ende immer Grösser, da der Kunde plötzlich mit neuen Ideen oder Gedanken kommt, welche bisher nicht bekannt und nie diskutiert wurden. Aufgrund der ausufernden Kosten müssen diese Wünsche dann zusätzlich verrechnet werden oder das Budget wird auf Kosten der Agentur strapaziert. Meistens Endet dies in einer Loose-Loose Situation, da der Kunde nicht wirklich zufrieden und das Budget gesprengt wurde.
Dies kann aber verhindert werden, indem man sich schon zu Beginn intensiv mit der Problematik beschäftigt und mit dem Kunden zusammensetzt. Dies, um das wirkliche Problem oder Bedürfnis hinter dem Auftrag einer neuen Webseite verstanden zu haben und nicht einfach mal drauf los zu preschen. Auch hilft es, denn Seitenbaum der neuen Webseite komplett vorab zu definieren. Dann wird der wirkliche Umfang der neuen Webseite sichtbar und wichtige Inhalte gehen nicht beim Design vergessen. Auch macht man sich mit dem Kunde zusammen ein Bild und spricht dann vom Gleichen.
Generell ist das Finden von Lösungen mit dem Kunden extrem motivierend, auch für den Kunden. Dabei müssen manchmal eigenen Ideen zum Wohle des Projektes begraben werden. Dies bringt aber nicht nur die Lösung weiter, sondern auch mich als Designer. Wenn solche Meetings straff und zielführend durchgezogen werden, benötigen sie auch nicht unendlich Zeit und fördern wichtige Erkenntnisse zu Tage, welche bei der Umsetzung und vor allem beim Abschluss des Projektes enorm Zeit sparen.
Das heisst, der Aufwand zu Beginn zu vergrössern, dafür gegen Ende immer zielführender zu Arbeiten und die Aufwands-Kurven stetig zu verkleinern.
2. Inhaltsgestaltung durch Redakteure mit wenig Spielraum
Da ein Redakteur sich in der Regel nicht in eine Konzept einliest, falls ein solches besteht, leidet das Design oft gegen Ende eines Projektes und mit dem Wachstum einer Seite oft noch mehr. Da werden Ausnahmen gemacht, plötzlich erscheinen neue Schriftfarben und Grössen oder Bilder werden falsch eingesetzt.
Damit dies nicht möglich wird, versuchen wir bei der Umsetzung Design-Elemente mit Module umzusetzen. Das heisst, dass wir pro Webseite ca. 10-20 Module entwickeln, welche kaum visuell entarten können. Dabei sind Bildgrössen, Abstände und typografische Merkmale bereits vordefiniert. Eine Startseite sieht dann im Backend z.B. so aus (Beispiel www.hsb.ch, umgesetzt durch WeLoveYou und gestaltet durch FRESCH Identity):
Natürlich können bei der Kombination der Module immer noch Unstimmigkeiten mit dem Konzept auftreten, in sich sind diese Module aber immer passend. Ein solches Modul kann z.B. so aussehen:
Dabei bleibt nicht nur das Design stimmig, auch für den Redakteur wird die Arbeit massiv erleichtert, da er sich nicht über Abstände Schriftgrössen usw. den Kopf zerbrechen muss, sondern nur noch über den Inhalt. Natürlich dauert die Umsetzung dadurch etwas länger. Jedoch wird dieser Umstand durch die Stimmigkeit nach Abschluss und die verschiedensten technischen Optimierungen der Ladezeit und SEO längstens aufgehoben.
3. Schulung und Umsetzung in einem
Dieser letzte Punkt wird für uns immer wichtiger. Oft wird der Kunde nach der Umsetzung der Webseite 1-2 Stunden geschult und dieser began dann einigen Tage danach mit dem Abfüllen der Inhalte. Dass er bis dahin den grössten Teil der Schulung vergessen hatte, wurde nur noch durch den Umstand übertroffen, dass die Inhalte einfach irgendwie konzeptlos eingefüllt wurden.
Daher bieten wir die Kunden immer öfter zu einer mehrtägigen Schulung inkl. Abfüllen der Inhalte auf.
Die Vorteile:
- Der Kunde kann nach der Schulung gleich das Gelernte anwenden.
- Wir können allfällige Wünsche oder Probleme direkt beheben, was für den Kunden wie auch für uns ein schnelles Arbeiten ermöglicht. Es gibt nichts nervigeres und zeitraubenderes, als ein nicht enden wollendes Webprojekt und ein ständiges hin und her.
- Der Kunde hat ein Termin und nimmt sich meistens im Vorfeld Zeit für ein Grossteil der Inhalte. So können Aufschalt-Termine eingehalten werden.
- Durch schnelles Feedback von unserer Seite, können wir den Kunden bei der Inhaltsgestaltung zur Seite stehen und Unstimmigkeiten im Keim ersticken.
- Und dann ist es für uns wie auch den Kunden einfach toll, zusammen die Webseite abzuschliessen, evtl. sogar anzustossen und den “GO Live”-Button zu drücken. Die Kundenbindung wird so nachhaltig geprägt, da er nun auch die Menschen hinter der Firma kennen lernt und wir nicht nur Dienstleister sondern Partner sind/werden.
Die Nachteile:
- Entschuldige, aber es gibt einfach keine.
Nachdem die Webseite grösstenteils mit Inhalten bereichert wurde, bieten wir dem Kunden oft ein Durchsehen des Designers und eine Umsetzung der gefundenen Unstimmigkeiten an. Diese 5-10 Stunden Mehraufwand machen sich bezahlt, da so die letzten Patzer noch bereinigt werden können. So kann auch der Designer, welcher im Grunde das «Produkt» entworfen und durchdacht hat, diesem nochmals, mit seinen konzeptionellen Gedanken im Hinterkopf, den letzten Schliff geben.
Zusammenarbeit mit WeLoveYou
Liebe Design-Agenturen, was haltet Ihr von diesem Vorgehen? Gerne arbeiten wir mit euch zusammen und helfen euch, eure Kunden noch glücklicher zu machen.
Wenn Ihr uns also kennen lernen möchtet, könnt Ihr euch gerne an mich oder direkt an WeLoveYou wenden:
https://publishing.blog/author/publisher/
Über mich
Joel Weiss ist in der Web-Welt zuhause. Themen von der Konzeption über das Design bis zur Umsetzung von digitalen Lösungen faszinieren ihn. Die neue Publishing-Blog Webseite wurde von ihm mit WordPress umgesetzt. In der Freizeit begeistert Joel aber auch seine Canon 70D, welche vor allem zum Filmen herhalten muss.
Eine Antwort
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Design. Ich suche eine Design Agentur. Interessant, dass bei vielen Webprojekten oft große Aufwände in die Konzeption und Gestaltung einer Webseite gesteckt werden. https://www.mpunkt-media.de/design-1/