• Thema

  • Technologie

Warum du möglichst laut in den Feierabend gehen solltest

Neulich ist in meiner LinkedIn-Timeline das «Loudly Leaving»-Konzept aufgepoppt. Ein sehr spannendes Thema, das ich seither etwas tiefer recherchiert habe.

Alles hat 2017 begonnen, als Robbert Rietbroek (ein Manager bei PepsiCo), öffentlich seine Manager dazu aufgefordert hat, das Büro laut zu verlassen. Klingt doof, oder? Dahinter steckt aber ein ganz spannendes Thema. Mit der Einführung von flexiblen Arbeitszeiten arbeiten Leute oft nicht weniger, sondern mehr.

Das hat bestimmt viele Gründe. Laut Rietbroek geht es um «Präsentismus». Mit Präsentismus (von Präsenz – Anwesenheit) bezeichnen Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin das Verhalten von ArbeitnehmerInnen, die trotz Krankheit am Arbeitsplatz sind. Aktiv dagegen ankämpfen soll man bei Pepsi vor allem mit lautem Verlassen des Büros. Zum Beispiel: «Tschau zusammen, ich gehe jetzt zu meiner Familie». Das soll ein Standard setzen. Es ist gut, wenn du gehst. Wir haben Verständnis für dein Leben ausserhalb des Büros.

Bei Pepsi gibt es dafür auch «eine One Simple Thing»-Policy. Du kannst dir eine Sache aussuchen, die dir wirklich wichtig ist, und dein Arbeitsleben darum herum aufbauen. Auch dein Team weiss davon. Ob es wirklich eine einzige Sache sein muss, sei dahingestellt.

So bringt bei Pepsi jemand die Tochter zur Schule und erscheint dafür später, jemand geht surfen zur Zeit der besten Wellen. Wichtig finde ich dabei: Es gibt keine nobleren oder schlechteren Gründe. Es geht dabei nicht um Ethik, sondern persönliche Entscheidungen. Eine Familie ist nicht besser als ein Surfbrett, so hart das klingen mag.

Schlussendlich geht es um Lebensziele. Um Ziele bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit. Es geht um Fokus. Deshalb habe ich mir fest vorgenommen, nicht mehr meine Nachtschichten zu betonen, sondern auch meine Fokusse, die ich neben der Arbeit habe. Schliesslich geht es im Leben nicht darum, wer noch härter arbeitet. Man könnte es auch so sehen; wer immer noch länger arbeitet und überzieht, kann sich selbst schlecht einschätzen. Überarbeitung ist kein Skill.

Die Änderung ist klein, aber ich glaube, sie ist wirkungsvoll. Leaving loudly trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle so arbeiten können, wie es ihnen am besten passt. Weil wir wissen; persönliche Weiterentwicklung und Entfaltung gehört zu einem nachhaltigen Erfolg, auch im Geschäftsleben.

Über mich

  • Simea Merki

    Jeden Tag Menschen helfen, das zu sagen, was sie zu sagen haben. Mit Wirkung und Vision, trotzdem ressourcensparend. Ob es dabei um Websites, Webshops, Content Systeme, Texte oder auch Design geht, ist zweitrangig. Im Vordergrund stehst du und deine Vision. Mit massgeschneiderten und innovativen Ideen geben wir beim Familienunternehmen morntag unser Allerbestes, deine Message zu unterstützen.

Was denkst du dazu?
yeah!
11
wooow
41
what?
2
meh.
0
hahaha
4
Beitrag teilen
Was denkst du dazu?
Was denkst du dazu?
yeah!
11
wooow
41
what?
2
meh.
0
hahaha
4
Diskussion

5 Antworten

  1. Ich find das super und glaube hier haben wir noch einiges zu lernen. Vermutlich gehöre ich als Gen X zu einer grösseren Gruppe von Menschen, die das spürbar lernen durften (also wie’s früher war, wer macht noch krasser mehr Stunden? = ich bin wertvoller fürs Unternehmen)… Und ich denke das begleitet viele von uns auch heute noch. So sagen noch immer Kolleg*innen, wenn sie gehen “ich bin dann später nochmals online falls was ist”. Will ich das hören? Nö, eigentlich nicht. Sonst fühle ich mich ja selber auch wieder verpflichtet. Danke für diesen Artikel Simea, ich hoffe er erreicht viele Menschen und regt zum Nachdenken an…

  2. Absolut. Eigentlich ganz egal, Hauptsache die Arbeit ist gemacht. Das Problem, dass für alle sichtbar sein muss wo die Leistung steckt. Wieviel jede und jeder zu leisten vermag. Ich glaube es ist sehr schwierig die Balance im Team zu finden. Kleine Teams sind da im Vorteil. Und um zurück zu kommen auf “Loudly Leaving”, dann tut’s auch kurz vor Feierabend die Frage “Kann ich jemandem helfen”?

  3. Finde ich ein ganz wichtiges Thema. Aber hat das ganze nicht auch mit einem schlechtes Gewissen zu tun, frage ich mich? Gerade in Grossraumbüros sitzen die Arbeitskkollegen immer noch an ihren Arbeitsplätzen, geht jeweils jemand früher, aus welchem Grund auch immer. Sieht’s doch so aus, dass die anderen viel Arbeit haben. Wer weiss, bzw. wenn kümmert’s das er/sie bereits um 5 Uhr mit der Arbeit begonnen hat?

    1. Ja total, das schlechte Gewissen ist hier sicher zentral. Ich finde, man darf auch früher gehen, wenn man um 9 Uhr begonnen hat. Die Frage ist schlussendlich nicht, wer länger dasitzt, sondern wer das erledigt, wozu er/sie im Team ist 🤔😊

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Hinweis: Es kann bis zu zwei Stunden gehen, bis dein Kommentar auf der Website erscheint. Bitte poste deinen Kommentar nur einmal 😉

Aktuelle Jobangebote
  • Grafik / Prepress / Druck / Verpackung / Werbetechnik | Medienjobs und Stellen für Profis

  • Neue Beiträge als E-Mail
    jeden Dienstag die neusten Blogposts in deiner Inbox
    Unsere Partner:

    Dein Gerät ist aktuell offline.