Die YOOtheme GmbH mit Sitz in Hamburg beschäftigt sich seit 2007 mit der Entwicklung von modernen Web-Applikationen für Joomla! und WordPress. Wir bei schmizz benutzen hauptsächlich ihren Page Builder «YOOtheme Pro». Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des CMS-Kerns und ermöglicht – wie bei Page Buildern so üblich – ein einfaches «Zusammenklicken» von Inhaltselementen. Im Nachfolgenden rede ich der Einfachheit halber nur von Joomla!, da das mein «Wohlfühlplatz» ist. Die Aussagen gelten jedoch immer auch analog für WordPress.
Auf einen Blick
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Die Vorteile
Live-Editor
Dieser Punkt ist definitiv Geschmacksache und das hier lediglich meine persönliche Meinung: Mit YOOtheme Pro zu arbeiten macht einfach Freude. Alles ist luftig und schön gestaltet. Vor allem aber – und damit sind wir wieder bei den harten Fakten: Es funktioniert. Die Bedienung ist so einfach, dass sich in der Regel auch Laien schnell zurecht finden, wenn sie Inhaltsanpassungen vornehmen möchten.
Über 100 Themes mit Musterinhalten
Im Page Builder kann man blitzschnell neue Seiten gestalten. Man kann entweder eigene Zusammenstellungen speichern und wiederverwenden oder eine Vorlage aus unzähligen Muster-Websites aus dem YOOtheme Design-Atelier per Mausklick auswählen. Die grundlegenden CSS-Styles werden dabei von den eigenen globalen Einstellungen übernommen. Somit integrieren sich die Musterseiten optisch sofort ins eigene Design. Wer also diesen schnellen Weg wählt, kann gleich damit beginnen, den eigenen Inhalt abzufüllen.

Dynamic Content (seit März 2020)
Im Wesentlichen besteht «Dynamic Content» aus normalen Beiträgen, die Feld für Feld in beliebigen YOOtheme Pro-Elementen zugeordnet werden können. Dabei werden auch die Custom Fields der Beiträge unterstützt. Ein Beitrag kann somit als Inhaltsquelle für beliebige – und beliebig viele – Elemente und Seiten verwendet werden.
Templates für Kategorien und Tags (seit März 2020)
Um ganze Seiten mittels Dynamic Content automatisch zu generieren, können Gestaltungsvorlagen erstellt und Kategorien und/oder Tags zugeordnet werden. Falls ein Beitrag jedoch trotzdem einmal aus dem Rahmen fallen muss, so kann das Template auch durch eine individuelle Gestaltung übersteuert werden.

Responsive Design
Im YOOtheme Page Builder kann man sich seine Website blitzschnell auf verschiedenen Bildschirmgrössen anzeigen lassen. Für Tablet und Smartphone gibt es jeweils Quer- wie auch Hochformat zur Auswahl. Für Spalten und Elemente sind die Breakpoints jeweils einzeln wählbar, falls es mit der Standard-Einstellung nicht bereits klappt. So kann man zum Beispiel sehr einfach eine 6-spaltige Bildergalerie auf kleineren Bildschirmen mit vier, auf Tablets mit zwei und auf dem Smartphone mit einer Spalte anzeigen lassen. Zudem arbeitet YOOtheme mit Flexbox-Layouts. Alternierende Darstellungen auf Desktop stellen damit kein Problem für die mobile Ansicht dar. Einfach am richtigen Ort den Haken setzen und schon kommt in der einspaltigen Darstellung das Bild immer «oben», auch wenn es auf dem Desktop «einmal links und einmal rechts» ist.

Responsive Images
Um Bildgrössen muss man sich bei YOOtheme Pro kaum kümmern. Gibt man in einem Element eine Höhe und/oder eine Breite für ein Bild an, wird damit zum einen die maximale Grösse gesetzt und gleichzeitig die automatische Bildoptimierung auf jegliche Bildschirmgrössen & -arten aktiviert. Google PageSpeed Insights ist von diesem Feature ebenfalls schwer beindruckt.
Unsplash-Integration
Mit einem Klick wechselt man im Image-Browser vom eigenen Server zu Unsplash, einer kostenlosen Stockphoto-Bibliothek. Hat man ein geeignetes Bild gefunden, kann es ausgewählt werden, als läge es bereits tiptop aufbereitet auf dem Server. Besonders nützlich ist diese Funktion, wenn man «schnell ein Bild braucht», das später wieder ausgewechselt werden soll. Die Unsplash-Fotos dürfen jedoch auch permanent verwendet werden. Eine Quellenangabe ist erwünscht, aber nicht obligatorisch.

Die Nachteile
Kein HTML5
Es ist schwierig schönzureden: Ein Blick in den Quellcode ist definitiv ein Wermutstropfen. Dieser leidet an «Divitis» – von HTML5 keine Spur. Für die «normale» Suchmaschinen-Optimierung kein absolutes No-Go, aber ohne Frage auch nicht der Idealfall.

Page Builder-Module
Eigentlich eine coole Idee: Es gibt die Modul-Art «Page Builder», mit der man – wie der Name vermuten lässt – Module mit dem YOOtheme Page Builder gestalten kann. Leider können diese nur in den Header- und Footer-Positionen ausgegeben werden. Natürlich ermöglicht das eine einfache Integration von weiteren Inhaltssprachen, jedoch bleibt deshalb bei wiederkehrenden Inhaltselementen trotz Dynamic Content immer ein bisschen (unnötige) Handarbeit übrig.
Fazit
Die Hamburger Firma bietet ein bemerkenswertes Produkt an, das wir für fast alle unsere Webprojekte einsetzen. Die Vorteile übersteigen die Drawbacks bei Weitem. So schnell wie mit YOOtheme Pro habe ich noch nie Websites in einer vergleichbaren Qualität erstellt. In einer Welt, in der Zeit Geld bedeutet, ist das ein entscheidender Faktor. Zugegeben – diese Sicht auf die Dinge lässt mich als «Vorzeige-Millennial» relativ kalt und ich stand YOOtheme deshalb lange mit gemischten Gefühlen gegenüber. Mit dem Update auf die Version 2.0 ist ihnen jedoch ein Quantensprung gelungen – technisch wie auch vom Spassfaktor her. Und damit gehöre ich nun definitiv dem «Team YOOtheme» an.
2 Antworten
Mich würde interessieren, welchen Pagebuilder Ihr vorziehen würdet: Elementor oder Yootheme?
Das ist eine gute Frage! Ich kann sie leider nicht seriös beantworten, da wir mit «Joomla!» arbeiten und somit keine verlässlichen Erfahrungen mit Elementor haben. Wäre ein spannender Vergleich. Nach allem, was ich so gehört und gelesen habe, ist Elementor auch sehr cool, um damit zu arbeiten. Auf jeden Fall hat sich YOOtheme Pro meiner Meinung nach in diesem Jahr zum mit Abstand besten Pagebuilder für Joomla! entwickelt – zumindest für unsere Bedürfnisse.