In den letzten anderthalb Jahren haben sich Webmeetings endlich etabliert. Vor “C” habe ich jeweils am Jahresende zu meiner Frau gesagt, warum eigentlich die Anzahl gefahrene Kilometer für Meetings mit wachsender Digitalisierung zunehmen. Sollte doch genau gegenläufig sein – dank Remote-Technologien.
In der Tat hat sich das nun heftig gedreht: Hatte ich vor 2020 bis zu 70’000 Kilometer für die Firma gemacht, waren es 2020 noch genau 3000 – alles andere war auf einen Schlag online. Ist auch nicht das Gelbe vom Ei – bestimmte Workshops und Konferenzen können nicht digitalisiert werden. Eine gesunde Mischung macht es aus. Doch es gibt noch eine weitere Sache mit diesen Online-Meetings, die hat mir gestern ein Unternehmer erzählt.
Speed nimmt noch mehr zu
Als Unternehmer leitet er mehrere Projekte gleichzeitig. Ein paar sehr intensiv, ein paar Dutzend immer mal wieder. Während früher die Meetings vor Ort stattgefunden haben, wurde durch die Reisezeit der Takt der Meetings und damit das Tempo des Projekts vorgegeben. Seit seine Meetings meist online sind, ist die Taktung unglaublich angestiegen. “Kannst ja vier, fünf Meetings pro Tag durchjagen – wird häufig sogar erwartet.”
Nichts gelernt?
Das heisst, in seinem Fall hat die Krise den persönlichen Druck verstärkt. Trotz Lockdown und Home-Office wird in kürzerer Zeit jetzt noch mehr erwartet. Haben wir als Gesellschaft die Chance verpasst? Oder wie sieht das bei dir aus?