Wir haben über Passion, Überzeugung, Menschen und Geld gesprochen. Jetzt kommen wir zur Königsdisziplin: die Gesundheit.
Es ist ja schon eine noble Vorstellung, als selbstlose Retterin in Erinnerung zu bleiben. Aber seien wir ehrlich – das ist eine Illusion. Auch Mutter Teresas Image ist angekratzt.
Die traurige Wahrheit ist, dass dir niemand danke sagt, wenn du im Burnout landest. Und die noch traurigere Wahrheit ist, dass das auch niemand muss. Denn du bist selbst dafür verantwortlich, wie sehr du dich verausgabst. Es kann ja auch niemand ausser dir wissen, wo deine Grenzen sind. Das musst du kommunizieren und gegebenenfalls handeln. Frühzeitig.
Das klang jetzt zwar hart, soll aber in keinster Weise eine Verurteilung sein. Wir alle wissen, wie unglaublich schwierig es ist, die Gesundheit an die erste Stelle zu setzen. Gerade ein Burnout kommt schleichend und es ist schon fünf vor zwölf, bevor wir überhaupt merken, was abgeht. Wir sind alle Menschen und haben begrenzte Energie. Manche mehr, manche weniger. Der Einfluss, den wir auf unsere eigene Gesundheit haben können, ist verblüffend, aber den haben wir trotzdem nicht immer. Wir alle müssen mit dem haushalten, das wir gerade tragen müssen. Manchmal ist das sogar richtig heftig.
Aber zum Glück hängt dein Glück nicht davon ab, wie andere Erfolg definieren, sondern wie du ihn definierst. Geld, Geschwindigkeit, Überstunden und so werden gerne als Messfaktoren fehlinterpretiert. Dabei sind sie lediglich Einstellungs-Rädchen, um für dich ganz allein den perfekten Mix daraus zu finden. So quasi das ideale Mischverhältnis, damit dein Motor rund läuft. Und wer sagt, ob unser Motor rund läuft? Genau – unser Körper. Nur, wenn wir unsere Energie optimal einsetzen, können wir auf Dauer unseren Erfolg halten. Je mehr wir am Anschlag sind, umso mehr lässt unsere Leistung nach, umso mehr werden unsere Kunden und Kollegen unglücklich mit uns, umso mehr haben wir das Gefühl, mehr machen zu müssen. Es ist ein Teufelskreis.
Darum: Nimm dir Zeit für deine innere Stimme. Nimm dir die Zeit, um in die Natur zu gehen. Nimm dir Zeit für Sport. Nimm dir Zeit für deine Freunde und Familie. Nimm dir Zeit, um gesund zu kochen. Nimm dir Zeit für deinen Haushalt. Sage nein zu Tasks, die zu viel sind. Das ist kein Zeichen von Faulheit, sondern von Verantwortungsbewusstsein. Nur wenn es dir gut geht, kannst du Höchstleistungen erbringen. Das heisst jetzt nicht, dass du niemals eine Nacht durcharbeiten oder Fast Food essen sollst. Solche Zeiten gibt es und sie machen irgendwo ja schon auch den Drive vom Unternehmertum aus. Es ist einfach eine Frage des Glücklichseins – der Work-Life-Blend. Nur wenn wir fit und ehrlich glücklich sind, können wir immer weiter machen und somit nachhaltig Erfolg haben. Tipp für Führungskräfte: Das ist übrigens ansteckend 😉
Was auch ganz wichtig ist: Suche frühzeitig einen Arzt auf. Stell sicher, dass du wirklich nur «viel arbeitest» und nicht ein Vitaminmangel oder eine Krankheit mitspielt. Wenn du ansonsten gesund bist, such dir ruhig auch frühzeitig professionelle Hilfe gegen ein Burnout und warte nicht bis zum Kollaps. Ein Burnout bedeutet, dass dein Leben auf irgendeine Art aus dem Ruder gelaufen ist. Finde lieber früher als später raus, wie du gegensteuern kannst.
Und last but not least: Vergleiche dich nicht mit anderen. Du bist perfekt, so wie du bist.
Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben.
Oscar Wilde
4 Antworten
Da spürt man, dass dies von jemand geschrieben wurde, der das selber (wahrscheinlich schmerzlich) erfahren musste. Danke für’s Teilen und so andere davor bewahren wollen.
«Denn du bist selbst dafür verantwortlich, wie sehr du dich verausgabst» Das ist nur insofern wahr, wie du überhaupt in der Lage und auch willens bist, das zu erkennen. Aber das ist ein anderes tolles Thema um drüber zu schreiben …
Lese deine Texte sehr gerne 😉
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag!
Danke!!