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Warum du von deinen Mitarbeitenden Fehler fordern solltest

«Innovation» eines DER Buzzwords 2023 (und gefühlt schon seit immer). Aber wie wird man innovativ und wie bleibt man es auch? Dieser Frage werde ich unter anderem an meinen Vorträgen am priint:day nachgehen. Ein Thema, mit dem ich mich in der Vorbereitung dazu gerade beschäftige, ist die Fehlerkultur.

Eigentlich ist es einfach; neue Ideen sollte man nicht konzeptionieren, sondern so schnell wie möglich ausprobieren. Das sagen viele erfolgreiche und innovative Unternehmer:innen, aber auch zahlreiche Studien.

Aber so klar das Ziel eigentlich ist, so schlecht funktioniert dieses «ausprobieren» in der Praxis. Was ist unser Problem?

Meine These ist; Es hat mit der Fehlerkultur zu tun. Die Fehlerkultur in der Schweiz und auch in Deutschland ist in vielen Unternehmen sehr klar; Einfach keine Fehler machen.

Dabei könnte genau das unser Problem sein, denn um Ideen zu überprüfen, sollte man nicht Businesspläne schreiben, sondern die Ideen testen. Um dann zu merken, ob sie scheitern.

Im Silicon Valley heisst dieses Konzept «fail fast». Möglichst schnell ausprobieren und dann lieber zügig scheitern. So findet man heraus, ob Ideen etwas taugen.

Als ich dort mit unserer CoolTour-Reise im Silicon Valley war, wurde mir von einem Startup-Gründer erklärt; «wer noch nie eine Firma so richtig in den Sand gesetzt hat, bekommt nie eine Zusage von einem grossen Investor.» Wer gescheitert ist, ist also glaubwürdiger. Und wer sich traut zu scheitern, traut sich was.

Neulich habe ich in einem TED-Talk von der «I fucked up»-Karte gehört. Wenn neue Mitarbeitende in eine Firma kommen, erhalten sie eine solche «Ich habs vermasselt»-Karte. Wer etwas wagt und dabei scheitert, gibt diese Karte ab. Wer seine Karte nach einem Jahr noch besitzt, verliert die Stelle.

Das ist natürlich ein heftiges Beispiel und vielleicht etwas zu rigoros. Die Idee finde ich aber genial. Es wird von allen Mitarbeitenden verlangt, dass sie Risiken bewusst eingehen und sich das Scheitern trauen.

Was denkst du dazu? Inwiefern findest du, dass unsere Fehlerkultur uns weniger innovativ macht? Und was tust du, um innovativ zu bleiben? Schreibe es in die Kommentare!

PS: Du kannst dich für den priint:day noch immer anmelden! Dort kannst du auch meine Talks besuchen, eben zu diesem Thema «Innovation» und einen anderen zum Thema PrintCSS. Ich würde mich freuen, dich dort zu treffen!

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Diskussion

6 Antworten

  1. Ja, ich beobachte „Dass geht nicht!“ anstatt nach anderen Möglichkeiten zu schauen oder unter welchen Rahmenbedingungen es gehen würde.
    Ich denke, mit dem „Scheitern“ sollte man unterscheiden.
    Wer als Start-up das Geld anderer ausgibt, muss deswegen nicht selbst verschultet sein, wenn das Start-up gescheitert ist.
    Ein vollhaftender Unternehmer ist nach dem „Scheitern“ seines Betriebs verschultet, bekommt er noch Geld geliehen?
    Egal ob vollhaftender Unternehmer oder eine andere Betriebsform eines laufenden Betriebs, sollte sich die Frage beantworten: Wieviel Geld kann ich mir leisten zu verlieren ohne den Betrieb in Gefahr zu bringen? Dieses Risiko-Geld sollte fürs ausprobieren von neuen Ideen verwendet werden.

    1. Das ist so. Gleichzeitig ist diese direkte Kosten-Nutzen-Analyse manchmal auch gefährlich. Mittelfristig ist «nur das tun, was wir eh schon können» günstiger. Auf lange Sicht ist Innovation erst lohnenswert.
      Aber ich sehe total, was du meinst. Im Silicon Valley gibt es ein Prinzip, das heisst «Act like an owner». Das Ziel ist, dass sich alle so verhalten, als würde die Firma ihnen gehören. Am einfachsten ist es natürlich, wenn es sogar solche Ansätze in der Praxis gibt (z.B. Gratifikation anstelle vom 13. und 14. ML, das machen wir bei morntag so).

      1. Nein, dass meinte ich nicht.
        Eine Kosten-Nutzen-Analyse beim Ausprobieren neuer Ideen kann nicht funktionieren, weil man ja nicht vorher weiß ob die Idee ein Flop oder eine tolle Innovation ist.
        Guter Ansatz, aber dann auch mit betrieblicher Transparenz!
        In Handwerksbetrieben wird, besonders wenn es dem Betrieb schlecht geht, „Wir sind eine Familie!“ groß geschrieben …
        Egal wie man es nennt, ich finde ein Miteinander besser als ein Gegeneinander. Dabei kommt es sehr auf die Ausgestaltung des Wie an.

  2. Das ist leider so, dieses ewige «sich vor allen beweisen» tut eigentlich gar nicht gut. Bin gespannt, ob sich das irgendwann von selbst löst, weil die neuen jungen Menschen im Arbeitsmarkt nicht mehr so geprägt sind..

  3. Eine offene Fehlerkultur finde ich extrem wichtig und ich bin definitiv der Meinung, dass eine strenge Fehlerkultur die Innovation bremst. Es wird dann halt sehr hierarchisch. In solchen Unternehmen kommt die Innovation nur von der Führungsetage und Leute mit diesem Mindset überschätzen sich häufig. Dann ist Innovation eben nicht so innovativ, wie sie sein könnte.
    Ich hatte gerade kürzlich auf LinkedIn eine Diskussion über psychologische Sicherheit verfolgt, wofür «Fehler machen dürfen» ja ein zentraler Punkt ist. Es hat mich erstaunt, wie viele Kommentator*innen heute immer noch der Meinung sind, psychologische Sicherheit wäre etwas für Weicheier. Schade, diese «Führungskräfte» vergeben sich ganz viele Chancen. Aber vielleicht Chancen, die sie gar nicht wollen 🤷‍♀️

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