Bots sind heute überall anzutreffen. Auf Facebook, Instagram und vor allem auf Twitter. Grundsätzlich können Bots einen Mehrwert bieten, wenn sie so eingesetzt werden wie der Bot in Slack oder Siri, Cortana oder Google Assistent. Zukünftig werden wir sie sicher häufiger und nützlicher antreffen. Im Moment sind sie aber meist nur etwas: nervig.
Was sind Bots?
Bot ist kurz für Roboter. Hinter einem Bot verbirgt sich also ein Computer mit einer künstlichen Intelligenz (KI) dahinter. Diese kann auf Millionen Anfragen sinnvoll reagieren und im Fall von Sprachassistenten einen echten Mehrwert bieten. Zu 90% werden Bots heute aber negativ eingesetzt. Zum Beispiel um (politische) Propaganda oder Werbung in den sozialen Medien zu verbreiten.
Wie erkenne ich ein Bot?
Bots sind länger je schwieriger erkennbar. Es gibt aber ein paar Indizien auf die man achten kann:
- Wie lange existiert der Account?
- Wie viele Follower hat er und wirken diese natürlich (zum Profil passend)?
- Verhält sich der Account «menschlich» sprich postet er zu humanen Zeiten oder tauscht er sich mit Freunden aus (wie das Menschen tun)?
- Hat er breite Interessen oder fokussiert er sich stur auf ein Thema?
Bei oberen Indikatoren gilt es zu beachten, dass sie je nachdem, ob es ein privater Account oder ein Geschäftsaccount ist oder ob es sich um einen Fachaccount handelt (der natürlich oft nur ein oder zwei Themen behandelt) mit Vorsicht anzuwenden sind.
Was wenn ich mir nicht sicher bin?
Für den Fall, dass man sich bei einem Account nicht sicher ist, kann man ihn im Internet scannen lassen. Unter botometer.iuni.iu.edu findet sich ein Online-Scanner für Twitter, der vom Indiana University Network Science Institute (IUNI) in Zusammenarbeit mit dem Center for Complex Networks and Systems Research (CNetS) entwickelt wurde. Er gleicht Twitteraccounts gegen tausende von Indikatore ab und errechnet eine Bot-Wahrscheinlichkeit.
Ich habe es hier einmal angetestet:
Beruhigend zu sehen, dass mein privater Account kein Bot zu sein scheint 😉
Was es zu beachten gibt
- Der Scanner benötigt Zugriff auf das eigene Twitterprofil
- Botometer erkennt Geschäftsaccounts, die professionell betrieben werden, oft als Bots (z.B. @BarakObama)
Das Tool kann einen unterstützen aber auch hier gilt: Immer den gesunden Menschenverstand benutzen.
Über mich
Nach einer klassischen Lehre als Polygraf EFZ und einer Weiterbildung zum Techno-Polygraf EFA sammelte Christian Denzler Erfahrungen in Druckereien, Agenturen und Premedia-Firmen. Er ist ein Publishing-Profi und seit 2015 Prüfungsexperte «grafisch technische Berufe» an der Berufsschule für Gestaltung Zürich. Leidenschaftlich testet er neue Software sowie Technologien und schreibt darüber.
3 Antworten
Danke für diese spannende Info. Gibt einen solchen Scanner auch für Instagram Accounts?
Viele Grüße
Martin
Danke. Momentan ist mir kein Insta-Bot-Scanner bekannt.
Ein absolut sehenswerter Vortrag zu Twitter Bots und ähnlichem gab es auf dem 34C3.
https://media.ccc.de/v/34c3-9268-social_bots_fake_news_und_filterblasen